PNP 30.05.22: SPD setzt weiter auf Doppelspitze

30. Mai 2022

Töginger Ortsverein bestätigt Birgit Noske und Marco Harrer im Amt

Töging. Als erster Ortsverein ganz Bayerns hat die SPD Töging seit 2018 eine Doppelspitze. Bei ihrer Jahreshauptversammlung vor wenigen Tagen bei Selle’s Einkehr zum Müllerbräu setzten die Mitglieder für weitere zwei Jahre auf die Vorstandschaft um die Vorsitzenden Birgit Noske und Marco Harrer. Rund 40 Besucher, darunter 30 stimmberechtigte Mitglieder, hatten sich dazu eingefunden.

Marco Harrer sagte in seiner Begrüßung, für die Töginger SPD-Stadträte sei es eine "Herzenssache", sich bei Versammlungen der Ortsvereine sehen zu lassen. Das sei man den Töginger Bürgern und Vereinen schuldig. Im Gegensatz dazu würden die "Freunde von CSU und Freien Wählern" dem Vorurteil gerecht, dass die gewählten Vertreter immer nur im Vorfeld von Wahlen zu Versammlungen gingen. Die Zusammenarbeit zwischen dem sozialdemokratischen Ortsverein und der Stadtratsfraktion sei optimal. Harrer: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwo besser funktioniert." An seine Vorstandskollegin richtete er die Worte: "Birgit, du bist der Wahnsinn!"

Birgit Noske blickte ihrerseits auf die Zeit seit der letzten Jahreshauptversammlung im Oktober 2021. Seither habe man sieben Vorstandssitzungen online abgehalten, sich über die Vorgänge im Gewerbegebiet Mitterwehrt informiert und am 9. September die Veranstaltung mit Ronja Endres und Uli Grötsch abgehalten. Es gab eine Besichtigung beim örtlichen Innenausbau-Betrieb und beim "Betreuten Wohnen"; im Rahmen des Bundestagswahlkampfes gab man erstmals den "SPD-Newsletter" heraus, veranstaltete zwei Infostände und verteilte Flyer. Besonders hob sie die "Rote-Radler"-Aktion von Erwin Schmitzberger mit Plakaten von Olaf Scholz hervor: "Das hat wirklich Aufsehen erregt!" – Im November wurde Altbürgermeister Horst Krebes aus Anlass seines 75. Geburtstags der Ehrenring der Stadt überreicht.

Dem Kassenbericht von Gaby Ortinger war zu entnehmen, dass man das Jahr mit einem Plus in der Kasse abschloss. Werner Lehner, der sich später kritisch zur Rolle der Töginger SPD in Sachen "Kirschfeld" äußerte (der Anzeiger berichtete), erkundigte sich nach dem Mitgliederstand. Dazu hieß es, es seien aktuell 90. Wie Jürgen Gastel, der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks, anmerkte, waren die Bücher bei der SPD-Regionsgeschäftsstelle in Regensburg geprüft und für in Ordnung befunden worden. Dem Vorschlag von 3. Bürgermeister Werner Noske, die Vorstandschaft zu entlasten, leistete die Versammlung einstimmig Folge.

Zuvor hatte Erwin Schmitzberger für die Arbeitsgemeinschaft "60plus" gesagt, wegen der Pandemie habe man nur "wenig" vorzuweisen; Selina Harrer, 2. Vorsitzende der Jungsozialisten, erinnerte an einen Kostümwettbewerb für Kinder im Fasching mit bis zu 30 Teilnehmern, die Sammlung und Übergabe von Bastelsachen im Toerringhof, das Zeltlager am Marktler Badesee und eine "Kleidertausch-Party" mit Kuchenverkauf. Für das Stadtfest plane man einen Cocktailstand mit alkoholfreien Drinks.

  1. Bürgermeister Werner Noske bezeichnete die Tatsache, dass seine Frau Birgit Noske und Marco Harrer den SPD-Ortsverein führen, als "Glückgriff". – "Was ihr beide hier leistet, das ist einmalig", wandte er sich an sie. Noske erinnerte an die Verleihung des Ehrenrings an Horst Krebes, wo er die Laudatio hielt: "Das war mir eine Herzensangelegenheit!" Mit Blick auf die Pläne für das Kreishallenbad in Neuötting, das auch nach der Schließung des dortigen Testzentrums vorläufig nicht wieder eröffnet wird, sagte Werner Noske: "Mir kommen die Tränen!" Er bat die SPD-Vertreter im Kreistag, dafür zu sorgen, dass"hier endlich Bewegung reinkommt."

Jürgen Gastel, der neue Vorsitzende des Unterbezirks, sagte, bei der SPD Töging sei "alles so wie man es sich vorstellt": Der Verein habe viele Mitglieder, die sozialdemokratische Fraktion sei sichtbar. In jüngerer Zeit sei auf Landkreisebene manches nicht optimal gelaufen, doch nun habe man diese Fehler erkannt und Lösungen vorbereitet, indem man der Partei im Landkreis mehr Struktur gegeben sowie die Vorstandschaft verjüngt und verschlankt habe. Stefan Bonauer, stv. Kreisvorsitzender, wies auf die "Themenwerkstätten" der SPD hin und bat dort um Mitarbeit.

Zuvor hatte unter der Leitung von Günter Zellner die schriftliche Neuwahl der Vorstandschaft stattgefunden. Bei jedem Wahlgang wurden 30 Stimmen abgegeben, keine war ungültig. Jeweils einstimmig wurden bei voller Stimmenzahl gewählt: Als Vorsitzende Birgit Noske und Marco Harrer. Zur stellvertretenden Vorsitzenden Martina Völzke. Zur Kassierin: Gaby Ortinger. Zum stellvertretenden Kassier (eine neue Position): Maximilian Kasböck, 23 Jahre alt und Student an der Technikerschule. Zum Schriftführer: Stefan Franzl, zur stv. Schriftführerin Selina Harrer (sie war bei der letzten Hauptversammlung in dieses Amt nicht gewählt, sondern "bestimmt" worden). Zu Beisitzern in der Vorstandschaft wurden gewählt: Alexander Attenberger (30 Stimmen), Johannes Gillhuer (30), Christoph Hagl (26), Erwin Kasböck (28), Katharina Kis (27), David Kliemantat (25), Gesa Schmidt (29), Erwin Schmitzberger (30) und Markus Staller (23).

Als Revisoren wurden per Akklamation André Palm und Bastian Höcketstaller bestätigt. Die Arbeitsgemeinschaften bleiben unter der bisherigen Leitung: Der AsF steht Martina Völzke vor, "60plus" Erwin Schmitzberger und den Jusos Lea Zellner sowie Selina Harrer. − afb

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