PNP 13.04.22: „Für Töging sehe ich nicht schwarz, sondern rot“

16. April 2024

SPD will ab 2026 wieder 1. Bürgermeister stellen – Jahreshauptversammlung: Vorstand wiedergewählt

JHV Töging
Der SPD-Ortsverein Töging (Landkreis Altötting) peilt nach der jeweils einstimmigen Wiederwahl seines Vorstands an, bei der Kommunalwahl 2026 wieder den Ersten Bürgermeister zu stellen. Dazu möchte er seine Linie weiterverfolgen, bei Veranstaltungen und in vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern die Stadtentwicklung voranzubringen.
JHV Töging

Das war der „rote Faden“ der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend. Dazu waren 28 Wahlberechtigte und eine Handvoll Gäste aus angrenzenden Ortsvereinen und dem SPD-Unterbezirk ins Gasthaus Müllerbräu gekommen.
Bildervortrag fand besonders guten Anklang

Nach der Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden Marco Harrer schilderte seine Co-Vorsitzende Birgit Noske die vielfältigen Aktivitäten, die der Ortsverein mit seinen 50 männlichen und 31 weiblichen Mitgliedern 2023 angeboten hat. Besonders guten Anklang habe ein zweiter Bildervortrag zum Jubiläum der Stadterhebung gefunden, den Hans-Werner Bauer akribisch vorbereitet habe. Der Saal des Müllerbräu sei wieder brechend voll gewesen, und es hätten sogar einige Interessierte abgewiesen werden müssen, berichtete Noske. Altbürgermeister Horst Krebes habe die Entwicklung während seiner Zeit als Bürgermeister dargestellt. Sein Nachfolger vergesse, dass vieles von der SPD vorbereitet worden sei, von dem die Stadt heute profitiere. Neben überregionalen politischen Kundgebungen erwähnte die Vorsitzende auch eine von Erwin Schmitzberger organisierte Infoveranstaltung mit Josef Sieghart von der AOK Mühldorf zu aktuellen Gesundheitsthemen und zwei Beiträge des Ortsvereins zum Ferienprogramm. Mit ihnen, ihrem Waffelstand beim Stadtfest sowie einem Spielenachmittag im November habe der Ortsverein, dessen Altersdurchschnitt 69 Jahre beträgt, erfolgreich auch jüngere Menschen und Familien angesprochen. Veranstaltungsorganisator Alexander Attenberger habe einfach immer gute Ideen, lobte Noske. Sie betonte, dass die Partei mit den Bürgern in Kontakt bleiben wolle.
Das sah auch Bezirksvorsitzender Jürgen Gastel als wichtig an, der während der Auszählung der schriftlichen Wahlen ein Grußwort sprach: „Euer Ortsverein ist der zweitgrößte im Landkreis und einer der aktivsten“, sagte er. „Die SPD hat in Töging unter Horst Krebes den Strukturwandel begleitet und zwei Ortsteile sowie zwei Feuerwehren zusammengeführt. So ist die Stadt wieder ein blühender Industriestandort geworden. Baut bitte auf diesen Erfolgen der Vergangenheit auf!“ Die SPD denke nachhaltig und sozial und die Bürger würden sie kennen. „Ich sehe nicht schwarz, sondern rot für Töging bezüglich der Bürgermeisterwahl und der Kommunalwahl 2026“, erklärte Gastel.
Im Unterbezirk habe man sich auf drei Schwerpunkte festgelegt, sagte Gastel weiter: den Bürgern das verloren gegangene Vertrauen in die Politik zurückzugeben, die Gesundheitsversorgung von der Geburt bis zum Hospiz vor Ort zu gewährleisten und die Arbeitsplätze im Landkreis zu sichern.

Gastel sagte auch, dass die bayerische SPD wegen rückläufiger Mitgliederzahlen 900.000 Euro jährlich sparen müsse. Er und andere Vertreter der Unterbezirke arbeiteten daran, nicht bei den Geschäftsstellen in den Landkreisen zu sparen. Sie wollten einen „Kahlschlag“ dort unter Umständen über einen außerordentlichen Parteitag verhindern. Stattdessen schlage er vor, die Bezirksgremien abzuschaffen.
Wie der 3. Bürgermeister Werner Noske erwähnte der Ortsvorsitzende Marco Harrer zum Abschluss das 100-jährige Jubiläum des Ortsvereins im Jahr 2025, zu dessen Feier Harrer etwas Respektables auf die Beine stellen möchte. „Wie bei meiner Wahl zum Ortsvorsitzenden 2014 bin ich stolz, erneut euer Vertrauen bekommen zu haben“, erklärte er. „Ich sehe das als Auftrag, den Ortsverein in den nächsten zwei Jahren voranzubringen und einen Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen zu schicken mit dem Ziel, dass die SPD wieder den Bürgermeister stellen kann. Das verspreche ich.“
„Bürgermeister wartet immer auf Vorschläge“

In der abschließenden Fragerunde unterstützte Stadtrat Günter Zellner den Vorsitzenden: „Unser heutiger Bürgermeister wartet immer auf Vorschläge anderer, die er unterstützen oder ablehnen kann, anstatt selbst welche zu machen“, erklärte er. „Wir dagegen reden mit den Leuten und versuchen, mit ihnen die Stadt zu entwickeln.“ Als Beispiel dafür führte er ein Gespräch mit Anwohnern der Mariannenstraße an, die mit einer dort geplanten Nachverdichtung nicht einverstanden sind (die Heimatzeitung berichtete).
Der Ortsvorsitzende Marco Harrer sagte zur Heimatzeitung, es gebe mehrere Alternativen für die Bürgermeister-Kandidatur, aber über die wolle man erst sprechen, wenn das intern geklärt sei. Laut dem Unterbezirksvorsitzenden Jürgen Gastel wird am 12. Oktober in Burghausen entschieden, wer für die SPD in Oberbayern zur nächsten Bundestagswahl antreten solle. Für den Wahlkreis Altötting-Mühldorf gebe es mehrere Interessenten. Die letzte Kandidatin Annette Heidrich habe noch nicht entschieden, ob sie wieder kandidieren wolle.
Umfangreiche Wahlen

Turnusgemäß standen dieses Jahr Wahlen für die nächsten zwei Jahre an, die allesamt schriftlich durchgeführt wurden. Unter Leitung des Mühldorfer Unterbezirksvorsitzenden Patrick Mayer bestätigten 28 Wahlberechtigte jeweils einstimmig in ihren Ämtern die beiden Vorsitzenden Marco Harrer und Birgit Noske, die stellvertretende Vorsitzende Martina Völzke, die Kassiererin Gaby Ortinger, den stellvertretenden Kassier Maximilian Kasböck, den Schriftführer Stefan Franzl und den Veranstaltungsorganisator Alexander Attenberger. Kassenprüfer bleiben Bastian Höcketstaller und André Palm, der als Einziger zwei Enthaltungen verkraften musste.
Bei der Wahl der Beisitzer durfte jeder Wahlberechtigte maximal acht Stimmen vergeben. Gewählt wurden Johannes Gillhuber, Christoph Hagl, Erwin Kasböck, Katharina Kis, Jennifer Kis, Erwin Schmitzberger, Selina Harrer und Lea Zellner.

Mindestens fünf und maximal neun Stimmen waren bei der Wahl der Delegierten und der Ersatzdelegierten zu vergeben. Delegierte für die Bundeswahlkreiskonferenz für Altötting und die Wahl des Bundeswahlkreisvorstands für Altötting sind jetzt Marco Harrer, Birgit Noske, Werner Noske, Martina Völzke und Günter Zellner. Ersatzdelegierte sind Selina Harrer, Stefan Franzl, Katharina Kis, Alexander Attenberger, Jennifer Kis, Johannes Gillhuber, Gaby Ortinger, Erwin Kasböck, Lea Zellner und Christoph Hagl.
-Dietmar Fund

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